Osteopathie bei Karpaltunnelsyndrom

Die Beschwerden, die sich beim Karpaltunnelsyndrom = KTS einstellen beginnen mit Schmerzen oder Missemfindungen (Ameisenlaufen, Einschlafen) bei oder nach Belastung des Handgelenks auf (z.B. bei körperlicher Arbeit oder Fahrradfahren). Die Schmerzen strahlen vom Handgelenk in den Arm, Daumen-, Zeige- und Mittelfinger aus. Frauen sind drei mal häufiger betroffen als Männer. Später treten die Symptome auch nachts auf, ohne dass ein Auslöser erkennbar ist. Dann kommt es auch tagsüber ohne Belastung zu Schmerzen, weil der Medianusnerv durch die zunehmende Enge und den damit steigenden Druck im Karpaltunnel geschädigt wird.
Als Folge davon ist entwickeln sich eine zunehmende Schwäche beim Zupacken und ein langsam sichtbar werdender Muskelschwund des Daumenballens sowie eine Verminderung des Tastgefühls.
Es gibt einige Faktoren, die das Entstehen eines KTS begünstigen: geburtlich angelegter enger Karpalkanal, manuelle Arbeit, Schwangerschaft, Brüche in Handgelenk oder Unterarm, Nierenschäden, Diabethes, Sehnenscheidenentzündung, Schiddrüsenunterfunktion, Infektionen im Handbereich, Alkoholmissbrauch und chronische Polyarthritis.
Die Diagnose kann von spezialisierten handchirurgischen Zentren mittels Ultraschall meist sicher gestellt werden. Bei Unklarheiten muss die Nervenleitungsgeschwindigkeit gemessen werden, was leider schmerzhaft ist.
In schwierigen fortgeschrittenen Fällen ist eine Operation meist unvermeidlich, um den Nerv zu retten.
Davor kann man konservativ viel erreichen. Osteopathie, Akupunktur, Ergotherapie, nächtlich getragene Dehnungsschienen, Schonung, Yoga und entzündungshemmende Maßnahmen sind sehr erfolgversprechend.
Speziell die Osteopathie kann mittels Techniken, die Drainage und Durchblutung fördern sowie Faszien-Verklebungen lösen, sehr wirkungsvoll zur Wiederherstellung der Handgelenksfunktion beitragen.
Osteopathie ist eine manuelle Therapie, d.h. es wird nur mit den Händen und sehr sanft behandelt. Man untersucht den ganzen Körper sehr genau und legt außerdem sehr großen Wert auf das freie Strömen von Blut und Lymphe. Dort, wo das Fließen behindert wird kommen Techniken zum Einsatz, die den Geweben wieder mehr Spielraum geben.
Der Osteopath untersucht und behandelt hier in der Regel auch den ganzen Arm, den Schultergürtel, die Hals- und Brustwirbelsäule, weil Blockaden in diesen Bereichen häufig die Basis des Problems sind.
Die Dauer der osteopathischen Behandlung hängt von Alter und Konstitution des Patienten ab und davon wie ausgeprägt das KTS bereits ist.

 

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